Der kleine Yachtknigge |
Leider leben wir in einer Zeit, in der kleine aber aggressive Minderheiten die friedfertige Masse dominieren. Mit einer ausgeprägten Ich-Bezogenheit dreht sich nun einmal die Welt ums eigene Ego. Daß sie selbst in einer Gesellschaft eingebunden sind, die nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Verständnis füreinander ein harmonisches Miteinander gewährleistet, ist diesen Menschen bisher entgangen. Dieser Artikel soll als kleine Hilfestellung jenen dienen, die noch nicht über eine ausreichende Grundversorgung in Ethik, Moral, Stil und Bildung verfügen. In den folgenden Absätzen werden wir die bisherigen "Steine des Anstoßes" behandeln. (Selbstverständlich ist eine Erweiterung um weitere Themen jederzeit möglich und erwünscht). |
Nachtruhe In der Marina existiert, genau so, wie im Hotel, eine Hausordnung, die eben auch gewisse Ruhezeiten regelt. Die Nachtruhe beginnt spätestens um 24:00 und endet zwischen 6:00 und 8:00. Was nicht heißen soll, daß in der übrigen Zeit nicht darauf zu achten ist, die Nachbarn nicht über Gebühr zu stören. Dieser Appell richtet sich besonders an die trinkfreudigen Crews, die in ihrer zunehmenden Alkoholseligkeit auch tagsüber keine Grenzen mehr kennen. |
Umwelt und Natur Wer wirft schon zu Hause leere Bierdosen in die Badewanne und schüttet Unrat ins Wohnzimmer? Wohl keiner! Jeder sollte sich auch als Gast in seinem Urlaubsland wie zu Hause fühlen und dafür Sorge tragen, sich nicht als Umweltschwein zu outen. Im Klartext möchten wir damit sagen, daß jeglicher Müll und Abfall nicht in die Umwelt gehört. Nicht nur die ausgewiesenen Bereiche der Nationalparks und Naturschutzgebiete verdienen besonderen Respekt und einen sorgsamen Umgang. Es bestehen schließlich keine Trennwände zwischen den einzelnen Wasserbereichen. Was heute hier eingebracht wird, kann bereits morgen dort hin gedriftet sein. Besonders auffällig ist das ausgesprochen Gedankenlose Benehmen in Schutzgebieten. Daß hier Flora wie Fauna geschützt sind, kümmert viele nicht. Entnahme von Pflanzen sind hier ebenso zu beobachten, wie auch die häufigen Angler. Die Touristen sollten sich über die noch vorhandenen Fischbestände freuen und schnorchelnd in diese Unterwasserwelt eintauchen. Statt dessen werden in Ankerbuchten und Bojenfeldern zwischen den schnorchelden und schwimmenden Crews der anderen Yachten munter die Angeln ausgeworfen. Dieses Verhalten ist ebenso Hirn- wie auch Rücksichtslos und ist nicht mehr zu tolerieren. Gerade Kindern sollte auch der Respekt vor Lebewesen aller Art vermittelt werden. Fische sind nicht dazu da, als Zeitvertreib geangelt zu werden, Seegurken wurden nicht zum Quälen erschaffen und auch Krabben sind kein Spielzeug! Man hat mit seinem Eintrittsticket nicht die gesamte Adria gekauft! |
Liegeplatz Da wir gerade vom Verhalten am Liegeplatz und der Sicherheit für Badende sprechen, können wir den Gebrauch der Beiboote, Dighis, Tender und natürlich Jetskis sprechen. Solange diese benutz werden um auf direktem Wege an Land zu einem Spaziergang oder Restaurantbesuch zu gelangen ist dagegen absolut nichts einzuwenden. Es sollte aber berücksichtigt werden, daß in Kroatien zum Führen jeglicher motorisierten Boote, ungeachtet der Motorleistung, ein Führerschein nötig ist. In der Praxis sieht es allerdings anders aus:
Minderjährige karriolen ausdauernd zwischen den Badenden und den Yachten
herum, bis der Tank leer ist. Ähnliches Verhalten ist bei alkoholisierten
Crews zu beobachten. Dieses Verhalten ist gesetzwidrig und stellt keine
unerhebliche Gefährdung der Schwimmer dar. Die Lärmbelästigung ist
erheblich. |
Tanken "First come, first serve" - schon mal gehört? Nun auch die Crews der Yachten, die vor Ihnen an der Tankstelle waren, warten bereits geduldig. Die Yacht vor Ihnen wird nicht den allerletzten Treibstoff bekommen, Sie werden nicht vor einer verdorrten Zapfsäule stehen. Warum drängeln Sie sich dann vor? "In der Ruhe liegt die Kraft" und es ist ein Gebot des Anstandes sich auch hier nicht vorzudrängeln. |
Flagge Flagge? - ist das nicht diese Fahne, die irgendwo befestigt ist. Auf allen Yachten, auch bei Charteryachten, sind schon welche vorhanden. Diese erfüllen auch einen Zweck, der in Etwa dem des Nationalitätenkennzeichens an Ihrem Auto entspricht. Aber jetzt wird`s richtig peinlich: Viele Crews bringen ihre eigenen Flaggen/Fahnen mit, die dann ohne jegliche Kenntnis der Bedeutung der bestehenden Beflaggung irgendwo befestigt werden. Aber auch diese Fahnen haben eine Bedeutung: Sie signalisieren eine nautisch absolut unbedarfte Crew und, sollten dann auch noch Party- und Fantasieflaggen hinzukommen, als besonders schlichte Gemüter, die wohl am Ballermann besser aufgehoben sind. Sicher wird im Süden wohl durch die vielseitigen anderen Beschäftigungsmöglichkeiten der Flaggengruß, Flaggenzeit und Flaggenparade nicht so hanseatisch-eng gesehen. Daher ist es gerade für Chartercrews ausreichend, die Finger von Flaggen zu lassen. Wer es genau wissen will kann hier alles über die korrekte Flaggenführung nachlesen. |
Entrüstung Dieser Beitrag wird die Riege der Wassersportler sicherlich polarisieren und wir werden auch das eine oder andere unfreundliche Schreiben empfangen. Dennoch - es war an der Zeit, auszusprechen, was uns in vielen Mails geklagt wurde. Leider konnten wir die Inhalte aus eigener Erfahrung bestätigen. Der Urlaub auf Yachten war eine Quelle der Entspannung und man konnte ebenso Ruhe wie auch Abstand zum oft hektischen beruflichen Alltag finden, die Natur genießen und einfach Abschalten. Wir alle sollten dazu beitragen, daß es wieder so wird und die "Partymacher" und Mitglieder der Spaßgesellschaft in die Schranken weisen. |
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Zuschriften |
Liebe Skipper, Crews, Charterer & Eigner ! Befremdlich, Entrüstung - was ich da so alles lese. Wichtigmacherei ob
der Kenntnis, welche Flagge wohin gehört, Ausländerfeindlichkeit in einem
Land, wo man selbst nur zu Gast ist, Kinderfeindlichkeit, weil sie ein wenig
spielen, Musikgeschmack vorgeben zu wollen, Nackheit als Böse zu bezeichnen,
Crews ihre Unerfahrenheit vorwerfend. Besonders zu erwähnen ist die
Verwendung der deutschen Sprache, Diktion & Verwendung von Worten, wenn man
sich Berichte über die Yachtknigge durchliest ( Reiseberichte ) und erkennen
darf, welche Persönlichkeit dahinter steckt - gute Nacht, du mein Goethe, du
Freund Schiller. Und solch' Mensch darf sich der Knigge befleißigen ? Ich
persönlich sehe das ganz anders. Jeder Skipper ist für sein Schiff
verantwortlich. Also auch für die Crewkleidung, für die Auswahl der Crew,
für die nautische Führung seines Schiffes. Also ist es max. möglich, dem
Skip Vorwürfe zu machen. Vorwürfe - warum ? Die Idee, dass ein paar
Wichtigmacher sich dazu auserwählen, Regeln einzuführen, die sie selbst
nicht einhalten, weil sie es nicht besser wissen, ist absurd. Die
Gemeinschaft der Segler ist ohne Deutsche, Österreicher, Kroaten, Polen,
Tschechen nicht möglich, denn ohne sie gäbe es keine Segler und
dementsprechend keine Gemeinschaft. Wenn ich Meinung beziehe und mitteile,
dann nur deshalb, weil ich von " hanseatischen Piefkes, schrulligen Ösis
usw. " die Nase voll habe. Wem es nicht gefällt, der sollte dort bleiben, wo
er herkommt und BITTE dort auch bleiben. Diese wunderbare Idee des Segelns
ist anders, ohne Flaggen, ohne Gesetze - nur der Wind, das Wetter und das
Meer sind Begleiter dieser Lebensart. Tausende von Meilen habe ich erlebt,
genossen und liebe bis heute jede kommende Meile, freue mich, wenn ich
helfen kann ( darf ), wenn mir geholfen wird ( weil notwendig ), erlebe
unglaublich schöne Momente, feiere auch manchmal auf einem Schiff als Gast
mit, schwimme in so mancher Bucht zwischen den Schiffen, wundere mich über
Ankermanöver, aber kritisiere sie nicht, sondern helfe oder informiere, bin
überrascht, wie toll junge Menschen sein können, wenn sie ihre Matura oder
ihr Studium befeiern, habe Glück in meinen Augen, wenn kleine Kinder auf
Schiffen stehen und freue mich schon auf September, da bin ich wieder "
daheim ", in Dalmatiien - danke, dass ich dort sein darf - ach du, mein
Poseidon ! Mit freundlichen Grüßen Gustav Antwort: Eine, führwahr scharfe Klinge, die Sie da
führen. Ich frage mich allerdings, wie, die von Ihnen erwähnten
Dichterfürsten reagiert hätten, wenn ihnen fahrendes Volk Unschlitt und
Unrat in den Vorgarten geworfen hätte. Es ist leider mittlerweile so, daß von Jahr zu Jahr
mehr Todesopfer zu beklagen sind. Gerade ein aktueller Fall ist sehr
dramatisch: Hier wurde ein Kind durch die Schraube eines Motorbootes
regelrecht zerstückelt. Die Zahl der völlig unbedarften "Nautiker" steigt.
Das größte Problem ist, daß diese Gruppe keinerlei Respekt vor der Natur und
den Naturgewalten hat. Man verläßt sich darauf, per Handy schon noch
rechtzeitig Hilfe zu bekommen. Da wird wohl ein Törn mit einem Besuch in
Disneyland verwechselt. Die Statistik der SAR spricht Bände. Gegenseitige Rücksichtnahme ist nicht das Postulat einzelner, sondern solle, als Ausdruck einer guten Kinderstube, selbstverständlich sein. Die Freiheit ist auch die Freiheit des Anderen. (vs) Voll bei Ihnen !! - Natürlich gibt es zu viele Disneylandsegeler,
natürlich ist Alkohol ein Wahnsinn. Jedoch, es beginnt im Kleinen. Keine
Seekarte, nur Plotter. Keine Wetterkundigkeit, nur Navtax. Keine Funkidee,
nur Handy. Keine Kenntnis der Kultur und des Landes, nur Internet. Keine
technische Idee bei Pannen, nur Charterfirmen, die es richten sollen. |
... ein Reisebericht zum Yachtknigge
mehr .. ____________________________________ |
Hallo Skippertipps Team Nun zu unseren heurigen Erfahrungen: Leider war heuer sehr starker Wind aber zum Segeln super nur in der Nacht nicht gerade nett da haben wir d einige Nächte an Deck verbracht um Wache zu halten. Wir waren auf der Halb Insel Peljesac in Loviste super Ankerbucht Insel Korcula von Süd bis Nord gute Ankerbuchten leider wenig Bojen Sv. Klement Marina Palmizana sehr schöne Insel ACI Marina schön und sauber. Marina Palmizana mussten einen Tag länger bleiben weil Sturm angesagt war ist auch kein Problem wenn da nicht ..... Wir haben nichts gegen Musik und Feierlaune aber das war zuviel. 9 Segelboote einer Kroatischen Charterfirma mit Schwedischen Flaggen ca. 19-25 Jahre alt und je 8-10 Personen an Bord. Fuhren am Vormittag ein es wurde den ganzen Tag Laute Musik gespielt und getrunken und geschrieen. Noch keine Aufregung aber als am Abend um 23.00 Uhr noch nicht Ruhe war. haben sich einige Gäste und wir uns bei der ACI Marine beschwert. Die sagten die Security ist schon unterwegs. OK Die Männer von der ACI Marina konnten nichts machen sie wurden auch noch beschimpft. Unser Boot wurde von den angetrunkenen Schweden ( Männer u. Frauen ) bepinkelt und mit leere Dosen beworfen nur weil wir gesagt haben Sie sollten die Musik ein bischen leiser machen. Darauf hin haben wir uns beim Marina Personal beschwert aber die haben nicht mit uns geredet. Wir waren aber nicht die einzigen die sich beschwert haben Das ging bis 05.30 am Morgen Wir meinen das die ACI Marina da hätte besser reagieren müssen. Aber leider ist nichts passiert. Am nächsten Morgen haben wir unser Schiff gereinigt haben bezahlt und sind abgefahren. Das sind keine Zustände, denn wir haben auch unseren Marina Platz bezahlt und dachten es würde auch in Marinas bestimmte Regeln gelten - anscheinend nicht ! Sonst war unser Urlaub sehr schön und fahren sicher wieder. Liebe Grüße Fam. Dobroka ____________________________________ |
Zum Thema "Yachtknigge" kann ich sagen, daß sich Anstand und Sitten
anscheinend etwas gebessert haben. Unsere 2 Nächte in der Marina Kornati in
Biograd verliefen jedenfalls weitgehend ungestört. (Ich hoffe, das war kein
Zufall). "Lediglich" in 2 von 6 Nächten wurden wir von besoffenen, grölenden
Crews genervt, aller Wahrscheinlichkeit nach Tschechen (...oder Polen
oder... leider verstehe ich keine slawischen Sprachen) . Mit freundlichen Grüßen Franz Schmidt ____________________________________ |
Voriges Jahr in der Tijat Bucht vor Sibenik 2 Charteryachten jede mit
wunderschöner Piratenflagge jede Menge Kinder die in 2 Schlauchboot
herummotorten - noch nichts einzuwenden aber: Schlacht mit Wasserbomben (
Luftballons mit Wasser gefüllt ) nach 2 Stunden Gott sei Dank Abfahrt, die
zerrissenen Gummiballons zu dutzenden am Wasser treibend, is ja eh egal,
wird ja ans Ufer geschwemmt oder verrottet nach 100 Jahren Die Kinder können
nichts dafür, aber die Erwachsenen dürften sich beim Manöverschluck die
Birne weichgesoffen haben lg Harald ____________________________________ |
Liebes Team . . . . . . ach, wie sprechen Sie mir aus der Seele!!! Weiter so, unbedingt!!! Besonders gefällt mir Ihr Schreibstil: Intelligent und niveauvoll und doch mit ausreichend bissigem Sarkasmus. Leider sehe ich da ein Problem: Das angesprochene Klientel sieht zwar den gleichen Himmel, hat aber nicht den gleichen Horizont. Will sagen: Die haben nicht den Intellekt, das zu verstehen . . . Handbreit Rolf Virbom |
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____________________________________ Als Yachteigner mit Liegeplatz in einem der beliebtesten Charterhäfen in Kroatien sehen ich immer wieder eklatante Auswüchse von privaten Vorlieben bei einzelnen Crews. Sei es die riesige Bayernflagge mit Logo einer Brauerei, die immer wieder gerne unter der Backbordsaling gefahren wird und damit auf die eigentliche Zielrichtung des Urlaubs hinweist. Außerdem ein Sammelsurium von Piratenflaggen, die zwar der Crew eine gewisse Abenteuerlust bescheinigen, aber wenn man die Thematik Piraten genauer beleuchtet, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß Piraten als eine wenig ernstzunehmende Gruppe von Seefahrern betrachtet werden, die eher zur Unterhaltung dienen, als eine wirkliche Gefahr darzustellen. In der Realität sieht das anders aus, wie jüngste Berichte in den Medien zeigen. Daher gibt es bei uns an Bord keine Piratenflagge, so lustig diese auch sein mag. Das ist aber nur am Rande wichtig. Wenn allerdings Chartercrews aus Deutschland mit lauter Marschmusik ein - und auslaufen, dann ist das nur peinlich und man ist dann mal wirklich nicht stolz, Deutscher zu sein. Angemessene Kleidung beim Ein- und Auslaufen gibt es ja nun schon lange nicht mehr, ich wäre persönlich schon froh, wenn angemessene Kleidung wenigstens beim An- und Abmelden in der Marinarezeption und beim Einkaufen im Supermarkt getragen würde. Schließlich kommen meine Kunden auch nicht in knapper Badehose zu mir ins Büro...wenn das so wäre, wäre dieser Kunde jedenfalls nicht unbedingt ernst zu nehmen. Weiteres Thema: Nacktes Ein-und Auslaufen in Badebuchten sowie grundsätzliche Nacktheit in viel besuchten Ankerbuchten. Nichts gegen das freizügige Eintauchen in die Natur, aber wenn andere Crews (mit Kindern) beim Abendessen sitzen, ist es eher belastend, auf der Yacht 20 m entfernt tiefe Ein- und Anblicke in und auf den menschlichen Körpers dargeboten zu bekommen. Zu bestimmten Zeiten würde ich es ganz gerne sehen, wenn wenigstens Badebekleidung getragen würde... Man kann auf seinem eigenen Boot ja unter Deck tun und lassen, was man will, oder auch, wenn rundherum sonst keiner liegt, kann man sicher die FKK-Philosophie in vollen Zügen genießen, aber wenn es dann abends so ist, daß alle an Bord anderer Yachten angezogen sind, ist es ziemlich egoistisch, wenn man dann selbst meint, auf Kleidung jedweder Art immer und überall verzichten zu können. Auch wir fahren mittlerweile unsere Nationale bei Tag und bei Nacht, d.h. die traditionelle Flaggenparade haben wir nach einigen Jahren im Mittelmeer aufgegeben, aber es ist schon ulkig, wenn manche Yachten außer der kroatischen Flagge auch noch sämtliche anderen Nationalflaggen der an Bord befindlichen Nationalitäten am Achterstag fahren. Aber ich muß zu Gute halten, daß es bei uns relativ wenig Lärmbelästigung gibt, manchmal Gitarrespielen und Singen, aber das kann ganz nett sein und immer noch besser als laute Techno-Trance Musik aus der bordeigenen Stereoanlage (von Marschmusik ganz zu schweigen). Unterm Strich gibt es aber nur ganz wenige Crews, die sich komplett daneben benehmen. Ich habe auch jahrzehntelang gechartert, aber auch immer auf ein Mindestmaß an Etikette geachtet. Also beim Ein-und Auslaufen sollte zumindest ein T-Shirt getragen werden, finde ich. Ein großes Lob geht an einige osteuropäische Segler, die sich komplett unauffällig benehmen, wie zum Beispiel viele Ungarn und Tschechen. Von denen hört und sieht man nicht viel, sowie auch die einheimischen Kroaten generell unauffällig sind. Es tut mir leid zu sagen, daß die laute Masse, die auch die Yacht mit Cockpits voller Bierdosen und Flaschen zurücklässt, meistens aus meinem Heimatland kommen oder aus dem rot-weiß gestreiften Nachbarland. Aber für jeden Aussetzer gibt es dann wieder viele ganz nette Crews, die vernünftige Seemannschaft und umgängliches Verhalten demonstrieren. Ich glaube also, es ist nicht alles verloren! Trotzdem ein kleiner Appell, die Grundlagen der Yachtetikette und des menschlichen Miteinanders nicht zu vergessen, nur weil man in Urlaub ist. Gruss, Martin |
____________________________________ Hallo, sie sprechen mir aus vollem Herzen, Ihr Artikel sollte jedem Vercharterer vorliegen und !! in den Vertragsbestandteil eingebaut werden, mit Unterschrift als gelesen zur Kenntnis genommen werden. Herzliche Grüße Skipper Roland Rauscher |
____________________________________ Jeder hat sich an Bord schon über rücksichtslose Zeitgenossen geärgert. Aber alle diese Geschichten jetzt in einem Forum zu verallgemeinern ist grotesk. Bekleidungsvorschriften an Bord, im Businessdress zum Hafenmeister, Dingihäufigkeitsfahrgebote für unsere Kinder. Solche Zeitgenossen sind für den Gesetzes- und Vorschriftenwust bei uns Zuhause, den diese ja selber auch beklagen verantwortlich. Am besten Namen und Adresse feststellen und Rückreise nach Deutschland verweigern. Dann haben wir es zu Hause auch wieder schöner. Und ich werde in Zukunft auch weiterhin auf meiner in Kroatien registrierten Yacht unter der Steuerbordsaling die Baden-Württemberg Flagge setzen. Herzlichst Roland Günther |
____________________________________ Danke für Ihre Skippertipps. Bitte machen Sie weiter so. Die Weltmeere füllen sich und mehr denn je sind gute Manieren gefragt. Wenn es dann schon mal ordentlich eng wird, wie in der Adria in den Sommermonaten, dann kommen einem Zweifel an der gesuchten Nähe zur Natur. Verdreckte Badebuchten, pflügende Motoryachten in Buchten, lärmende Yachtcrews in Marinas und Häfen erwecken den Eindruck, daß die Harmonie mit Natur und Stegnachbarn nur ein Bekenntnis ist. In meinen ersten Segeljahren habe ich gerne lautstark den lärmenden Liegeplatznachbar zu Ruhe gerufen - heute fehlen mir hierzu die meist slawischen Sprachkenntnisse. Früher hatte ich mit meiner Forderung nach Nachtruhe noch Erfolg, heute würde ich bei dem Aggressionspotential vieler Yachtcrews nur Schlägereien heraufbeschwören. So bleibt nur, in freundlichem Englisch um ein bisschen mehr Ruhe zu bitten, was meist nur ein noch lauteres Gegröle zur Folge hat. Hat jemand einen gut gemeinten Rat für mich? Stefan Popp, Kühbach |
____________________________________ Diese wirklich wichtige Thema wurde gut von ihnen aufbereitet. Bei meinem letzten Törn Anfang Juli in Nordkroatien habe ich gerade bei Eignerschiffen viel Disziplin und gute Seemannschaft beobachtet. Richtig schlimm sind einige Kleinmotorbootfahrer vor allem auf der Insel Rab, so wurden wir von einem tschechischen Motorboot absichtlich in voller Fahrt angesteuert und entgingen nur haarscharf einer Kollision, wir waren dabei unter Segel unterwegs und hatten bei wenig Wind auch wenig Manövrierspielraum. Das Boot war so schnell unterwegs, dass wir lediglich die Nationalität feststellen konnten, es passierte uns im Abstand von wenigen Metern und entschwand in Richtung Baska/Krk! Leider haben wir diesmal des öfteren unseemännisches und fahrlässiges Verhalten vor allem von Crews aus Ungarn und Tschechien beobachten müssen, der Ego-Faktor scheint besonders ausgeprägt, neureiches Geld dürfte den Charakter? offensichtlich vollkommen eliminieren. Ich hoffe, dass dies nur Einzelfälle waren, sicherlich gibt es auch positive Erlebnisse. Ahoi! Peter |
Hallo Liebe Crew von Skippertipps, Sicher ist es mal Interessant auch dieses Thema anzusprechen. Leider wird dieses aber wieder nur einseitig behandelt. Es wurde in keinem Satz angesprochen das Verhalten von den Bootseignern die sich meist länger als eine Woche im Revier aufhalten. Diese Crews benehmen sich als würde ihnen die Adria gehören und nehmen keine Rücksicht auf Crews die maximal 1 Woche einen Törn machen. Ich fahre seit ca. 10 Jahren nach Kroatien immer für eine oder zwei Wochen zum Segeln. Mittlerweile selber als Skipper. Es ist ärgerlich wen man abends in eine Bucht einläuft, da man ja in der kurzen Zeit viel den Wind nutzen möchte und dem entsprechend erst später einläuft, das dann viele Boote (meist Eigner) mitten in der Bucht ohne Rücksicht liegen, Brettelbreit und die Crew an Deck liegt. Machen die sich keine Gedanken dass vielleicht noch mehr Boote kommen könnten. Wenn man dann einen Platz findet und das Ankermanöver beginnt springt auf einmal alles auf und es wird sich aufgeregt das man jetzt da Ankern möchten, wäre ja zu wenig Platz und was da alles ausgepackt wird Hörner und Megaphons. Auf einmal wird geschrieen ich kann Morgen nicht raus, Ihr liegt über meinen Anker und was weis ich alles. Dabei schaffen sie es nicht mal korrekt eine Ankerboje zu setzen das man sieht wo der Anker ist und sollten mal vielleicht die Umstände schlecht sein zum Anlegen dann liegen die Crews auf ihrem Deck und schauen zu wie man mit Schwierigkeiten anlegen tut. Anstatt zu helfen lästern sie lieber und meinen sie sind die Oberprofis und die Chartercrews sind Volldeppen. Eigentlich lernt man das schon beim Segelschein dass auf dem Wasser es nur ein Miteinander gibt und man sich auch gegenseitig helfen soll sowie Rücksicht nehmen muss. Da finde ich es harmlos wenn jemand an seinem Schiff Flagge zeigt. Sicher sollte man auch die Nachtruhe beachten aber man sollte auch berücksichtigen das es viele Crews gibt die neue Mitglieder an Bord haben und für diese es ein besonderes Erlebnis ist das sie dann noch abends aufgedreht sind da sollte man es verstehen wenn diese noch nicht Schlafen können. Zur Kleiderordnung kann ich nur sagen, sorry aber wir sind im Urlaub es ist warm also da steht die Frage nicht wie einer gekleidet ist, man ist doch nicht auf einem Geschäftstermin. Dann stelle ich mir noch die Frage ob es da manche gibt die bloß auf ihrem Boot liegen und schauen auf die anderen Boote wie die rumlaufen, wenn sie sonst keine anderen Sorgen haben. Naja und über Musik kann man sich streiten, wer gibt uns das Recht zu sagen die Musik ist schlecht und die ist gut nur als Denkanstoß. Ich wünsche allen ein tolles Segeljahr 2009 M. und J. Göbel |
Hallo liebe Skipper / Eigner und Charterer...., zu diesem Thema fällt mir leider nur ein Zitat von Oscar Wilde ein! >>>Witz ist der Intellekt auf Reisen<<< „Eine Reise ans Ende des Verstandes, für viele von uns nur ein Kurzausflug“!!! Hauptsache, man ist abends wieder daheim!? Dazu bedarf es, meiner Meinung, keines weitern Kommentars... außer…, „das tragische daran“, es werden immer mehr sog. Kurzreisende und die meisten wissen gar nicht, dass Sie sich daneben benehmen und was Sie überhaupt falsch machen, Sie glauben… Ihre Handlungen sind ok…! Aber zu Ihrer Entschuldigung muss man Wohl oder Übel sagen, woher sollten Sie es auch Wissen bei diesem (mitgegebenen) Verstand!? Stefan |