Aus Newsletter September 2016
 
Liebe Skipper, Smutjes, Crew,

in früheren Zeiten war der Weg gen Süden beschwerlich und gefährlich. Hinter jedem zweiten Busch lauerten Halsabschneider und Wegelagerer. Heutzutage hingegen sind die adriatischen Gestade bequem und unbehelligt auf der Autobahn zu erreichen. Unbehelligt? Nun, Österreich erhebt einen Wegezoll für motorisierte Kutschen von moderaten 8,80 Euro für ganze 10 Tage. Damit sind die Gebühren für die Benutzung eines umfangreichen Autobahnnetzes, im Rahmen eines einwöchigen Urlaubes mit An- und Abreise, abgegolten.
Die maßlosen Nachbarn in Slowenien jedoch verlangen auf dem überschaubaren Autobahnnetz für 7 Tage dreiste 15,00 Euro. Bei einem einwöchigen Urlaub ist dieser Betrag somit zweimal zu entrichten. Hier stehen also 8,80 Euro einer Summe von 30,00 Euro entgegen.
Wer nun glaubt, die wenigen Kilometer durch dieses geldgierige Land auf Landstraßen zurücklegen zu können, wird jedoch enttäuscht. Straßenschilder und Wegweiser, die auf der Umgehungsroute bei der Navigation behilflich sein könnten, wurden entfernt, der Autobahnbeginn in einen Kreisverkehr vorverlegt und Nebenstraßen für den Durchgangsverkehr gesperrt. Diese zusätzlichen Schikanen werden von den Ordnungshütern mit Argusaugen bewacht. Die anfallenden Strafen sind grotesk hoch.
Dieses Verhalten ist nicht dazu geeignet, in der Gunst der Touristen zu punkten.
Aber dessen nicht genug. Anlässlich des Besuches von Wladimir Putin in Slowenien, wurde die Strecke über den Karawankentunnel an einem Samstag (30. Juli), der Hauptreisezeit, ganztägig gesperrt. Der gewaltige Stau war somit vorprogrammiert.
"Einer geht noch" hatten sich wohl die Mitarbeiter des slowenischen Touristenvergrämungsinstitutes gedacht, als sie die Idee in die Tat umsetzten. Eines Tages im August stand ein einziger Beamter am Grenzübergang, um die passierenden Fahrzeuge zu kontrollieren. Selbst stichprobenartige Kontrollen schufen zur Freude der Betroffenen einen stattlichen Rückstau.
Slowenien hat wohl völlig vergessen, daß die Autobahnen mit EU-Geldern gebaut wurden. Kaum waren die Pisten fertig gestellt, wurden die Autobahnen privatisiert und eine Maut in unangemessener Höhe eingeführt. Da hat die EU, die doch sonst durch überbordende Regelwut glänzt, ein wichtiges Thema übersehen, der Verbraucherschutz wieder einmal geschlafen. Wer wird hier vor den Verbrauchern geschützt?

... und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel...

Ihr Team von SKIPPERTIPPS